Medienpädagogische Konzepte

Pictogramm einer Tafel auf der die REchenaufgabe "1+2=3" steht


Beschreibung

In diesem Modul werden verschiedene Medienpädagogische Konzepte vorgestellt.

Dieses Material ist für Teilnehmende (und Alumni) von Lehrkräfte Plus gedacht.

Das Material kann interaktiv in einem H5P-Modul bearbeitet werden oder als Arbeitsblätter heruntergeladen werden.

Inhalt

  • Kurzdefinition medienpädagogischer Konzepte
  • Interaktive H5Ps zu medienpädagogischen Konzepten

Kurzdefinitionen medienpädagogischer Konzepte:

Bewahrpädagogik

  • Bei der Bewahrpädagogik geht es um die kritische Auseinandersetzung mit den problematischen Aspekten der Mediennutzung. Um Kinder und Jugendliche vor negativen Einflüssen zu schützen, wurden Empfehlungen und Maßnahmen entwickelt. Dazu gehören unter anderem die Altersempfehlung für Medienangebote und Kennzeichnung bei Gefahrenpotentialen.
  • Als Gefahren sehen einige beispielsweise die Passivität beim Lernen mit Medien, das lange Sitzen, die Distanzierung zur realen Welt oder sogar die Entwicklung aggressiven Verhaltens durch Computerspiele.
  • Kritisiert wird daran, dass vor allem die digitalen Medien nicht passiv, sondern interaktiv sind. Auch die Alterseinstufungen sind nicht einheitlich und variieren nach Land.
  • Der problematische Inhalt von Medien muss zwar reguliert und eingeschränkt werden, aber dennoch haben Kinder und Jugendliche oft Zugriff auf solche Inhalte.

Reparierpädagogik

  • Der reparierpädagogische Ansatz geht davon aus, dass man durch Verarbeitungsstrategien die negativen Einflüsse der Medien begrenzen kann, da der Zugang zu problematischen Inhalten nicht immer vermeidbar ist. Außerdem werden oft Inhalte, die von den Erwachsenden als harmlos angesehen werden, von einigen Kindern anders aufgenommen und können negative Einflüsse haben. Deshalb bräuchten die Kinder Hilfestellung, um negative Medienerfahrung zu verarbeiten.
  • Solche Strategien sollen den Kindern helfen sich vom Geschehen in einem Film oder Computerspiel emotional zu distanzieren. Methoden dieses Ansatzes sind Gespräche über die Medienerfahrung, Rollenspiele und andere Aktivitäten, um das eigene Verhalten zu reflektieren und Probleme zu bewältigen.
  • Kritisiert wird, dass die Verarbeitung von Medienerfahrung nicht ausreicht, um mögliche Probleme bei den Kindern zu bewältigen, es soll jedoch dabei helfen diese wahrzunehmen.

Aufklärende Pädagogik

  • Der aufklärende pädagogische Ansatz hat das Ziel, Kindern und Jugendlichen Wissen über die Funktionsweise der Medien zu vermitteln, um sie zum kritischen Denken zu befähigen.
  • Die Methoden dieses Ansatzes sind zum einen die Analyse von Medieninhalten, Werbungen oder politische Kampagnen, aber auch die Vermittlung   von Werten in Filmen oder Serien.
  • Eine weitere Strategie sind Besuche bei Medienunternehmen. Dadurch sollen Kinder und Jugendliche verstehen, wie die Medienbranche funktioniert, oder wie die Politik und die Medien zusammenhängen können, um die Medien zu durchschauen.
  • Kritisiert wird, dass die Schüler:innen den Eindruck bekommen könnten, ihre Lieblingsmedien kaputt machen zu wollen und deshalb den Inhalt eher als  einfache Unterrichtsaufgabe sehen und diesen nicht in ihrem Alltag anwenden.

Alltagsorientierte, reflexive Pädagogik

  • Der alltagsorientierte, reflexive Ansatz sieht als Anfangspunkt einer Analyse die Bedürfnisse der Schüler:innen und die Reflexion des eigenen Medienalltags.
  • Die Schüler:innen sollen ihren Medienalltag erfassen und ihre Rituale reflektieren, um diese bedürfnisgerecht zu gestalten.
  • Methoden dieses Ansatzes sind zum Beispiel die Führung von Medienbüchern, Diskussionen zu den Lieblingsmedien oder der Vergleich des eigenen Medienkonsums im Alltag mit Ergebnissen aus Studien.
  • Die Lehrer:innen stellen den Medienalltag der Schüler:innen und nicht vorgegebene Ideale in den Mittelpunkt.
  • Ein Kritikpunkt dieses Ansatzes ist, dass die Eltern den Eindruck bekommen könnten, dass die Lehrperson in die Privatsphäre eindringen möchte oder sogar die Eltern für die Mediennutzung der Kinder kritisiert.
  • Die Lehrperson sollte aus diesem Grund schon vorher das Ziel ihres Vorhabens mit den Eltern und den Schüler:innen besprechen.

Handlungsorientiere Pädagogik

  • Der handlungsorientierte Ansatz hat das Ziel des Perspektivenwechsels, die Schüler:innen sollten nicht mehr die Konsumenten sein sondern die Prosumenten. Durch die eigene Mediengestaltung kann die Medienwirkung besser reflektiert.
  • Der Ansatz gibt die Möglichkeit, nicht mehr passiv Medien zu konsumieren, sondern sich kreativ mit den Medien allgemein aber auch mit wichtigen Themen, wie Datenschutz und Privatsphäre auseinanderzusetzen.
  • Außerdem können Schüler:innen durch die eigene Gestaltung Medienkompetenzen erwerben und die Möglichkeiten oder Grenzen wahrzunehmen.
  • Kritisiert wird, dass der Aufwand sehr hoch ist und dadurch auch nicht viel Zeit zur Reflexion bleiben würde.

Interaktive H5Ps zu medienpädagogischen Konzepten:

Hier gibt es die Konzepte als PDF zum Download: